TAUCHTAUGLICHKEITSUNTERSUCHUNG
Für eine pneumologische Tauchtauglichkeit wird in meiner Ordination in der Regel eine osmotische Provokationstestung durchgeführt (siehe weiter unten)
Soll eine Belastaungsprovokation im Rahmen einer Tauchtauglichkeitsuntersuchung durchgeführt werden? Die Guidelines der British Thoracic Society schlagen diese Untersuchung vor. Aus grundsätzlichen Überlegungen zur Physiologie der Atmung aus Tauchgeräten erscheint diese Untersuchung angezeigt, da bei der Testung der Proband kalte Luft unter Belastung inhaliert, das ist eine vergleichbare Situation wie die Atmung aus einer Pressluftflasche: die Luft ist kalt und trocken, dazu kommt die körperliche Anstrengung beim Tauchen. Es liegt hier ein klassischer indirekter Stimulus zur Auslösung einer Bronchokonstriktion vor.
An dieser Stelle erscheint es mir wichtig, die Unterschiede zwischen zwei unterschiedlichen Arten von Provokationsstimuli, nämlich direkten Stimuli und indirekten kurz zu erörtern. Direkte Auslöser sind beispielsweise Acetylcholin, Methacholin, Histamin und Leukotriene C4/D4/E4, indirekte Auslöser sind hyper- oder hypotone Aerosole, isokapnische Hyperventilation, Bradykinin, Propanolol und Anstrengung. Im Unterschied zu direkten Stimuli, wo Effektorzellen (glatte Muskelzellen, Bronchialendothel, schleimproduzierende Zellen) direkt zur Atemflusslimitierung führen, sind bei den indirekten Stimuli intermediäre Zellen (neuronale oder inflammatorische Zellen, z.B. Mastzellen) zwischengeschaltet. Die Metacholinprovokation ist geeignet Asthmatiker von Nichtasthmatikern zu trennen. Die Belastungsprovokation hingegen dient der Bestätigung von Anstrengungsasthma oder EIB. Da eine standardisierte Belastungsprovokation methodisch sehr aufwendig ist (um vergleichbare Ergebnisse zu liefern, müssen Lufttemperatur und Feuchtigkeit standardisiert sein) sind andere Techniken der indirekten Stimulation zu bevorzugen. Die Provokation mit 4,5%iger Kochsalzlösung ist beispielsweise gut dafür geeignet. Ein Proband, der auf diese hypertone Aerosole reagiert, hat typischerweise ein Exercise-induced Asthma. Die Osmolarität dieses Aerosols liegt knapp über der von Meerwasser und erscheint auch deshalb geeignet für das Screening von SCUBA Tauchern. Zwischen osmotischer (4,5% NACl) Provokation und Exercise-induced Asthma besteht eine gute Korrelation
ABSTRACT:
Gerhard Wallner MD,2nd Vice President of ASUHM (Austrian Society of Underwater and Hyperbaric Medicine)
7th European Sports Medicine Congress
3rd Central European Congress of Physical Medicine and Rehabilitation
Annual Assembly of theAustrian Society of Physical Medicine and RehabilitationPulmonary Problems & Diving
Neueste Aspekte zur Tauchmedizin.